Netzwerken ist so verschieden … spannend, nervig, bereichernd, zeitraubend, inspirierend und notwendig für meine Selbstständigkeit.
Dabei erlebe ich deutliche Unterschiede zwischen Frauen-Netzwerken und gemischten Netzwerken, meist mit einem Überhang an Männern.
Auf der Suche nach dem Grund und darauf aufbauend nach Möglichkeiten, aus dieser Informationen Handlungsempfehlungen für (Projekt-)Teams zu entwickeln, habe ich eine Hypothese entwickelt …
Unterschiede im Verhalten innerhalb verschiedener Netzwerke
Meine Beobachtungen:
In den Männerdominierten Netzwerken erlebe ich mehr Business-Charakter, hier werden häufig konkrete Geschäfte gemacht und es stört niemanden, wenn man sich und sein Business anbietet. Die Gespräche, die ich dort führe, sind sehr stark unternehmerisch geprägt. Es wird konkret nachgefragt, was oder wen ich als Kontakte suche.
Bei abgeschlossenen Geschäften geht es auch gerne um das Motto „eine Hand wäscht die andere“, man schiebt sich gegenseitig die Aufträge zu und schaut, dass man die Menschen aus „seinem“ Netzwerk positioniert bekommt.
In den Frauennetzwerken erlebe ich es, dass man zwar erzählen darf, was man so tut, aber nicht konkret sein Business anbietet. Und damit entsteht auch nicht das für männerdominierte Netzwerke typische Erfragen, wie man die andere Person unterstützen kann. In den Frauennetzwerken wird auch über das Business gesprochen, ich erlebe es jedoch weniger konkret auf Abschlüsse bezogen. Wenn ich ein konkretes Problem habe, bei dem ich nicht weiterkomme, wird geholfen.
Es ist eher ein Erfahrungsaustausch und Best Practices als die Unterstützung der Generierung konkreter Geschäftsabschlüsse.
Es handelt sich hier um ein bei den jeweiligen Stereotypen beobachtetes Verhalten. Natürlich gibt es hier die gesamte Palette auf beiden Seiten und damit ein dem jeweiligen Stereotyp abweichendes oder gar konträres Verhalten.
Die Hypothese
Doch warum ist das so?
Ich bin mal ganz weit in die Vergangenheit geschweift und habe das Verhalten von Männern und Frauen betrachtet:
Männer gingen früher auf die Jagd, und zwar in einer Gemeinschaft. Sie brauchten einander, damit sie das Mammut erlegen konnten. Allein schafften sie es nicht. Jeder in dieser Gemeinschaft hatte seine Aufgabe, seine Rolle. Die Absprachen waren transparent und klar abgegrenzt. Und das war sogar lebensnotwendig für die Männer.
Frauen waren für die Kinderbetreuung zuständig und für das Sammeln von Beeren und Pflanzen. Auch hier wurden Aufgaben verteilt, jedoch deutlich flexibler als bei den Männern und es bestand nicht diese direkte Lebensbedrohung wie bei dem jagenden Tier, dass sich in seiner Todesangst zur Wehr setzt.
Frauen und Männer nutzten also in früheren Zeiten in Abhängigkeit der unterschiedlichen Aufgabenverteilung ihre Netzwerke auch unterschiedlich. Und das zeigt sich heute noch in der verschiedenen Art, wie unsere Netzwerke funktionieren.
Doch was bedeutet dies nun für die Arbeit von (Projekt-)Teams?
Auch hier gibt es Aufgabenteilung. Jedoch sind diese nicht mehr geschlechtsspezifisch aufgeteilt. Zwar gibt es noch die „typischen“ Frauen- oder Männerjobs. Längst haben das jeweils andere Geschlecht diese Tätigkeiten übernommen und führen diese ebenso aus.
Ich mache einen kleinen Exkurs:
Eine Kundin erzählte, dass ihr Chef sich in ihren Augen konträr zu der Kulturveränderung verhält, die der Chef mit ihr einläuten will. Ich empfahl ihr, das Buch von Peter Modler zu lesen. Drei Tage später rief sie mich an und es sprudelte nur so aus ihr heraus: Wenn ich das Buch doch schon vorher gekannt hätte, dann hätte ich in der Situation X ganz anders reagiert. Ich habe sein Verhalten jetzt verstanden.“
Nach Modler kommunizieren Männer vertikal, nonverbal, und Frauen horizontal, verbal. In Gesprächen und Meetings klären Männer zunächst die Rolle, die Hierarchie (Hast Du mir überhaupt etwas zu sagen) und erst wenn das klar ist, wird über den eigentlichen Inhalt des Gesprächs oder des Meetings gesprochen. Frauen gehen gleich mit dem Inhalt ins Gespräch, weil ihnen dies wichtig ist. Und sie antworten auf Äußerungen auch meist sachlich und inhaltlich. Laut Modler ist jedoch ein Gespräch mit einem Mann (der sich typisch männlich verhält) erst dann möglich, wenn die Rollen untereinander geklärt sind. „Du bist mein Chef“, „Ich gebe hier den Ton an“, „Wir sind gleichberechtigt mit unterschiedlichen Schwerpunkten“ … Ich kann noch so gut auf meinem Gebiet sein, laut Modler interessiert dies zunächst nicht.
Bezogen auf die Hypothese ist es wichtig, zunächst zu klären, inwieweit ich eine Person vor mir habe, die sich mir unterordnet, die gleichberechtigt ist oder die evtl. sogar das Kommando übernimmt. Wenn ich das weiß, kann ich klären, welche Rolle sie ggfs. im Jagd-Team übernehmen kann.
Bei Frauen geht es darum, die Werte und die Haltung in der Erziehung und der Ernährung abzugleichen und hierfür tauscht man sich aus. „Sind wir auf der gleichen Wellenlänge“, „Handelt sie in bestimmten Situationen ähnlich oder gleich“, „kann ich von ihren Erfahrungen noch lernen“…
In gemischten Teams funktioniert die altbewährte Kommunikationsform nicht mehr. Ein Team soll ein Projekt durchführen (also das Mammut erlegen) und in diesem Team sind Männer und Frauen. Wie bekommt das Team es also hin, die Aufgaben zu verteilen, wenn die Frauen gleich inhaltlich, verbal kommunizieren, während die Männer noch dabei sind, sich und die Frauen in das territoriale Strukturbild einzusortieren?
Zunächst ist wichtig, das (gemischte) Team einzustufen:
Ist es männerdominiert und zeigt die typischen Verhaltensweisen des „männerdominierten Netzwerkes“
Ist es frauendominiert und zeigt die typischen Verhaltensweisen des „Frauen-Netzwerkes“
Ist es ausgeglichen und weist Verhaltensweisen beider Netzwerktypen auf?
Damit ein Team gut arbeitet, ist es wichtig, dass es vernetzt ist, sowohl innerhalb dieses Teams als auch nach außen hin. Und je nachdem, welche Verhaltensweisen sich zeigen, schaffe ich als Projektleiter*in die notwendigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen, dass die Teammitglieder gut netzwerken können. Und zwar in der Art und Weise, wie dieses Netzwerk „funktioniert“.
Dafür braucht es eine „richtige“ Kommunikationsstruktur:
Ich erarbeite als Projekt-/Teamleiter*in mit dem Team das notwendige Bewusstsein für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen in Bezug auf Kommunikation und Information.
Ich schaffe die notwendigen Schnittstellen, sich auch außerhalb des Kernteams zu vernetzen, um ggfs. auf weitere Kompetenzen zugreifen und in das Projekt integrieren zu können.
Ich beachte die „ungeschriebenen“ Regeln der Kommunikationsebenen innerhalb des Teams und sorge für Transparenz und Rollenklarheit.
Und damit nutze ich alle Vorteile der unterschiedlichen Formen des Netzwerkens. Denn es geht nicht darum, welche Form richtig oder falsch ist. Jede hat ihre Berechtigung und nützt mir in meinen Anliegen und Zielen – wenn ich sie richtig einsetze und mir bewusst bin, in welchem Kontext ich gerade unterwegs bin.
Erfrischen Sie Geist & Körper und verfolgen neue Ziele in jeder Lebenslage.
Gemeinsam schaffen wir Ihr balanciertes Gleichgewicht.
Wenn Sie wissen möchten, wo und wie Sie starten sollten, um wieder in Ihre Balance zu kommen, dann lade ich Sie gerne zum Gespräch ein.
Hier können Sie direkt einen Gesprächstermin buchen. Bei einem Getränk Ihrer Wahl, sprechen wir über Ihre gewünschten Ziele, was Sie vielleicht aktuell plagt und welche unerreichten Möglichkeiten Sie noch verwirklichen möchten. Gerne begleite ich Sie auf diesem Weg.
Gerne können Sie mich auch direkt anrufen oder mir eine Mail senden.
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